„Es gibt nichts Schöneres, als geliebt zu werden, geliebt um seiner selbst willen oder vielmehr: trotz seiner selbst.“ Victor Hugo (franz. Dichter)
Ein junges Ehepaar mit zwei kleinen Kindern, sie Schweizerin aus dem Kanton Neuenburg und er ein Senegalese, ist in den Senegal gezogen, um dort ein Projekt für Strassenjungen aufzubauen. Bei diesen Jungen handelt es sich meist um ehemalige Talibé, die aus ihrer Koranschule geflohen sind und keinen Kontakt zu ihren Familien mehr haben. Unser Leiter hat selbst mehrere Jahre als Talibé auf der Strasse gelebt. Er kennt die Bedürfnisse und Nöte der Jungen aus eigener Erfahrung. Seine Frau ist Krankenschwester und Hebamme.
Der Senegal ist stark mit dem Phänomen der Talibé oder bettelnden Kinder konfrontiert. Talibé kommt vom arabischen Wort talib, das Schüler bedeutet. Ein Talibé ist also ein Schüler, der eine Daara (Koranschule) besucht, um dort den Koran zu lernen. Im Senegal ist ein Talibé in der Regel ein Junge zwischen 5 und 15 Jahren, der aus einer armen Familie stammt und von seinen Eltern einem Koranlehrer (oder Marabout) anvertraut wird, damit dieser sich um seine religiöse Erziehung kümmert. Im Gegenzug muss der Talibé Hausarbeit verrichten und ist in der Regel gezwungen, auf der Strasse zu betteln, um sich selbst, seinen Lehrer und dessen Familie zu unterstützen. Eine grosse Anzahl von Talibé stammt heute aus dem Kinderhandel, der von falschen Marabouts organisiert wird, die mehr von persönlicher Bereicherung als von der Erziehung junger Menschen motiviert sind. So laufen viele Jungen ihrem Lehrer davon und leben auf der Strasse. Dort leben sie unter prekären Bedingungen und – es fehlen ihnen Liebe und Annahme von Menschen, denen sie vertrauen können.
Was wollen wir erreichen?
Wir möchten uns den Nöten und Bedürfnissen von Strassenkindern in einem Vorort der Hauptstadt Dakar annehmen. Wir setzen dabei auf Information, Prävention, Schutz und Wiedereingliederung der Kinder.
Ziele des Projektes sind:
- Betrieb eines kleinen Zentrums, wo die Jungen hinkommen können
- Nahrung, Kleidung und medizinische Versorgung für die Kinder
- Kinder von der Strasse holen und ihnen helfen, zu ihren Familien zurückzukehren
- Zugang zu Schulbildung und Berufsausbildung ermöglichen
- Die Jungen sollen Liebe, Annahme und Zuwendung erhalten – Aufklärungsarbeit bei den Familien, die ihre Kinder als Talibé fortschicken.
Spenden für das Projekt sind herzlich willkommen (Vermerk: Senegal).